Mir selbst zur Freundin werden II – eine Krebs-Prophylaxe

Den folgenden Text habe ich vor einigen Jahren am Schluss meines Vortrags mit dem Titel „Von der Seele begrüßt – das Ja zur Therapie als heilender Faktor“ bei der Österreichischen Gesellschaft für Psychoonkologie vor gelesen. Er hat in meinem Ringen um ein organismisches, den Rhythmen des Lebens gehorchendes Leben noch immer Gültigkeit.

Leben wollen – Leben dürfen.

Eine Gewissheit: Leben zu wollen um meiner selbst willen, lässt mich am Leben bleiben.

Ein Beispiel: Laufen, beliebig auf Lebensfunktionen wie Essen, Schlafen, Sexualität, Meditation anzuwenden.

Laufen

Nicht laufen weil Dienstag ist, oder Freitag oder Sonntag oder besser noch an jedem anderen möglichen Tag, weil es gesund ist, nicht eine Stunde mindestens laufen müssen, weil ich mich sonst nicht in die Reihe der ernsthaften Läuferinnen einreihen darf. Kein Schulterklopfen mehr beim Heimkommen – „Tüchtig So“: Laufen weil ich laufen will oder nicht laufen oder ein bisschen laufen, dann gehen, stehen, oder sogar sich dort auf meine Bank setzen, auch das nicht mehr determiniert auf 5 Minuten, vom Terror der Zeit gehetzt, mich hinsetzen, sitzen, atmen, schauen. Laufen wollen – oder nicht.

Tagelang, wochenlang, vielleicht gar nicht mehr.

Ja das ist ein Risiko – die selbstauferlegten disziplinären Sicherheiten zu verlassen.

Mir zu folgen.

Mich zurückerobern aus den Fängen der wissenschaftlich begründeten Gesundheits-Maßnahmen.

Mich mir zurückgeben. Ja das ist wahrlich ein Risiko.

Und – Es passiert nichts.

Erstaunlich.

Leben wollen um meiner selbst willen, lässt mich am Leben bleiben.

Das ist gewiss.

Einfach leben. Darüber ist keine Aussage zu treffen.

Leben, solange ich leben darf.

Leben, solange ich lebe.

Mein Leben von der Seele begrüßt.

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