Diagnose Krebs – die Krankheit hinter der Krankheit

Für mich ist Krebs – mein Krebs – nicht die Krankheit, die eigentliche Krankheit hat viel früher begonnen – da ist, und ich traue mich das ganz allgemein zu sagen, etwas im Leben aus der Ordnung gefallen, ich bin aus einer übergeordneten Ordnung gefallen. Phänomenologisch ist das auch bei der Krebszelle der Fall, sie entwickelt eine Eigengesetzlichkeit, ist aus dem Gesamten gefallen und wächst unverbunden vor sich hin. Dieses aus der Ordnung fallen hat mit gesellschaftlichen Normen und Werten zu tun, mit einer Leistungsdominanz, mit der nicht Würdigung von Leben und Lebensprozessen an sich. Hier ist mir sowohl Wilhelm Reich als auch Carl Rogers nahe, Reich in seinem gesellschaftspolitischen Ansatz der Panzerung und Rogers mit seinem Krankheitskonzept der Inkongruenz.

Zur Krankheit hinter der Krankheit gehört für mich aber auch und ganz wesentlich der Krebs-Geist, dieser nahezu alles beherrschende Krebs-Geist verknüpft den Krebs nahe mit dem Tod, ohne Ausweg, der Krebs ist feste Materie, unwandelbar, er lauert aus dem Hinterhalt wie ein Sniper, dem wir unbarmherzig ausgeliefert sind, der ungebremst wuchert, wenn er einmal da ist und sein Zerstörungswerk unbarmherzig verrichtet. Der Krebs wird personalisiert, dämonisiert, zum tödlichen Feind erklärt, dem wir mehr oder weniger total ausgeliefert sind. Das ist die alles beherrschende Meinung. Und das ist sehr ungesund. Davon bin ich überzeugt.

Und diesem Feind treten wir mit ebenso vehementen Mitteln entgegen, wir bekämpfen ihn, wehren ihn ab, blind, ohne Kontakt und vor allem schnell.

So gilt es als richtig, effektiv und einzige Möglichkeit.

Und ich bin gewiss, dass das so nur eingeschränkt nachhaltig funktionieren kann. Dass es vielmehr gilt ihn anzu-nehmen als einen Teil von mir, zu verstehen, dass er mit mir zu tun hat, nicht Außen ist, sich zuzuwenden, ihm Gehör zu schenken, ihn anzufragen, warum er da ist, und was es braucht, dass sich die Zellen wieder ins Ganze des Organismus eingliedern können. In diesem Sinne ist der Krebs – für mich ganz und gar nicht bösartig, er dient dem – Aktualisierungstendenz sei Dank – dem Guten – Besseren.

Darüber hinaus sollten wir hellhörig sein für die Beschränkungen in unserem Denken darüber, was alles im Leben möglich ist – ja es gibt Heilungen, wo der Körper von Metastasen übersät ist, und alles verloren scheint. Hier sind Bücher wie die von Dispenza „Du bist das Placebo“ (siehe dazu die Beschreibung in den Buchempfehlungen) sehr wertvoll, die die ungeheure Macht unseres Geistes über die Materie anhand von vielzähligen Untersuchungen eindrucksvoll dokumentiert. Die von einer Krebs-Diagnose betroffenen Menschen wollen in ihrer Zuversicht, Vertrauen und in ihrer Selbstbestimmung bestärkt werden. Das ist heilsam.

Das schnelle Bekämpfen mit Gift und Schwertern kann zwar einen wesentlichen Beitrag liefern, um einen Freiraum zu schaffen, den Krebs eine Zeitlang zurück zu drängen, vor allem, wenn diese schulmedizinischen Methoden von unserer Seele begrüßt werden, und wenn wir sie mit tragen,  weil sie dann, wie man weiß, wirkungsvoller sind. Darüber hinaus gilt es mich zu fragen, was die Aufgabe meines Krebses war, was in Unordnung geraten ist, wo etwas wild wuchert, wo sich ein Nein zum Leben entwickelt hat, und letztlich was gelebt werden will von mir.