Ein Brüste-Liebhab-Rezept

Zeit meines Lebens als Frau hab´ ich es schwer gehabt mit meinen Brüsten, hab´ sie nur schwer annehmen können, nicht weil sie nicht schön waren, sondern weil sie mich zu sehr exponiert, zu sehr ausgesetzt haben – den begehrlichen Blicken, den An-Griffen.

Dann bei meiner dritten Brustkrebsdiagnose, habe ich entschieden, mich von ihnen zu trennen, sie mir abnehmen zu lassen.

Auch wenn ich es nicht bereue, denke ich, dass es einen Weg gibt, sie zu heil-igen und damit dem Krebs vorzubeugen, beziehungsweise ihn wieder auszuladen, wenn er schon zu Dir gekommen ist.

Deshalb mein heutiges Busen-Liebhab–Rezept mit 6 Zutaten für ein heilsames Leben mit unseren Brüsten (besonders für Frauen, die wie ich eine schwierige Beziehung zu ihren Brüsten haben):  

  1. Geh´ mit Deinen Brüsten in Kontakt – schau´ sie an, berühre sie, streichle sie, verwöhne sie mit einem duftenden Balsam, einem Puder.

Sprich mit ihnen – frag´ sie, was sie brauchen.

Frag´ sie nach ihrem Glück und ihrem Leid, ihrer Geschichte,

Freunde Dich mit ihnen an – Tag für Tag.

  • Gib´ ihnen Halt durch Deine Hände – halte sie hoch, trage sie.

Unterstütze sie – vor allem wenn sie größer sind – mit einem angenehmen, bügellosen BH, in schönen Farben, einem anschmiegsamen Natur-Stoff, wo nichts drückt und schneidet. Das nimmt Dir und ihnen die Last ab, und sie können dadurch einfach sein und sich vertrauensvoll hingeben an den äußeren Halt, umschmiegt von einem zarten, wohligen Stoff.

 Mit Schönheit gewürdigt.

  • Sei in Fühlung mit Deinen Brüsten, kehre die innere Bewegung vom energetischen Rückzug zur Präsenz um.

Da bin ich  –  ganz so, wie ich bin – eine wunderschöne Frau mit zwei schönen Brüsten.

  • Brüste wollen keinen Hormon Überschuss. Deshalb reduziere Produkte von Tieren (aus Hochzuchtsanstalten), die ja alle vollgepumpt sind davon.

Bevorzuge Gemüse, viel Grün, viel Erdnahes wie Wurzelgemüse und Vollkorngetreide wie Hirse, Reis, Quinoa, … Das stärkt die Mitte und fördert, so es basisch ist, die Abwärtsbewegung im Körper. Dann kann sich Dein Körper entspannen.

  • Entspanne Dich, leg´ Dich hin, die Hände auf die Brust gelegt, bergend, summe vor Dich hin, wie eine Mama, die ihr Kind beruhigt.
  • Lasse die Nacht Nacht sein, verdunkle Dein Zimmer. Vertiefe Dich aber auch immer wieder in das Dunkel Deiner Seele, in Deine Wildheit, in das Abgründige. Verweigere Dich dem Mainstream, dass es vor allem darum geht, im Scheinwerferlicht, im Außen zu sein.

  • Sticke, stricke, töpfere, bereite Deine Nahrung selbst zu. Das stärkt die Hestia, die Göttin des Herdes, die so ganz mit sich zufrieden, sich ausschließlich dem Innen-Sein widmet.

Noch mehr Zutaten findest Du im wunderbaren Buch: Brustgesundheit – Brustkrebs von Susun Weed. https://krebscoaching.org/buchempfehlungen/bucher/ Hier finden sich auch immer wieder sehr berührende gechannelte Texte, in denen die GroßMütter sprechen.

Zum Beispiel 2 für mich sehr berührende Stellen:

„Wir sind die Alten GroßMütter. Wir sprechen für die Dunkelheit. Wir sprechen für das Chaos. Wir sprechen für den weiten Spielraum, die Kanten. Wir sind hier, um dir zu helfen, deiner leidenschaftlichen, wilden, exzentrischen Natur zuzuhören. Um dir zu helfen, deine Dunkelheit, deine Lockerheit, deine Zeitlosigkeit, deine ungeformten Kanten zu nähren.“

„Die Kraft unserer Brüste ist die Kraft jeder Frau. So wie unsere Brüste Leben bedeuten, so bedeutet die Brust einer jeden Frau Leben. Auch du, EnkelTochter: Deiner Brüste-Kraft ist die Kraft des Lebens. Deine Brüste sind heilig.“

Mein gutes Leben

Das gute Leben fängt mit dem Aufhören an – aufhören mit all den Angewohnheiten.

Ange-Wohn-heiten.

Welch ein Wort!

Da hat sich was rAn an mich gemacht, und dann dringt es ein in mich, was zuvor noch draußen war als eine Möglichkeit, eine von vielen Möglichkeiten.

Es freut sich, diese eine Möglichkeit, die ich fortan immer und immer wieder wähle – „Ja, nimm mich, ich bin gut für Dich“, sagt es, flüstert, schreit es, „ich nehme Dir Deine Unruhe, Deine Verzweiflung, Deine Langeweile, Deinen Zorn, Deine Angst – ruhig mach ich Dich, beschäftigen tu´ ich Dich und schon ist es weg, was Dich grad „gebissen“ hat.

Versprochen, Deal!

So kommt es näher und näher und schon verstellt es den Blick für all die anderen Möglichkeiten, –  für mich und das, was eigen-tlich da ist in mir.

Langsam zieht es ein, mit all den Möbelstücken, die nicht meine sind, und so wird meine Körper-Geist-Wohnung langsam ent-eignet. Nicht mehr meine.

Meine – mit all den vielen schönen Zutaten, die mein Leben reicher machen und erfreuen.

Kein Platz.

Kein Raum.

Alles verstellt.

Kein Ausdehnen, kein Atmen, renn´ mir dem Kopf an – bald einmal ausweglos.

Jetzt

Ausräumen, Zupacken, Schleppen, Stemmen oder einfach all das Gerümpel beim Fenster rausschmeißen, wie sie das in Neapel so tun zu Silvester.

Radikal.

So!

Das ist jetzt vollbracht.

Jetzt

Neu-Beginnen.

Keine unverrückbaren (Zucker, Rauch, Alkohol, Trägheits,….)- Einbauschränke mehr – unveränderbar für Jahrzehnte.

Ein leichtes, lindgrünes Sofa, vielleicht mitten im Raum, und dann mal sehen, Sitzen und Schauen, von diesem guten Platz der Freiheit aus.

Braucht´s noch was, ist´s genug?

Wären da nicht diese Ideen vom Brauchen und Müssen, ist es meistens mit wenig, manchmal, oft mit Nichts genug.

Sitzen – hier auf meinem lindgrünen OrganismusSofa.

Platz nehmen in mir.

Still sein.

Sitzen.

Schauen.

Und den unendlichen Reichtum des Lebens fühlen.

Jetzt

Krebs Leben – die Kombination der Möglichkeiten

Das Buch von Miriam Reichel ist ein Schatz!

Es ist nicht nur ein Bericht über eine spektakuläre Heilungsgeschichte, die im 1. Teil beschrieben wird, und bleibt nicht nur bei einem persönlich getönten Erfahrungsbericht, sondern geht weit darüber hinaus.

So findet sich in 2/3 des Buches eine auf profunden Daten beruhende Analyse zu vielen Aspekten um eine Krebserkrankung und ihre Therapie.  Es zeigt damit auf, wie viel Unwissenheit im Zusammenhang mit Krebs und seinen Therapiemöglichkeiten nach wie vor herrscht.

Es gibt damit eine grundlegende Basis für einen bewussten, eigenverantwortlichen Weg,  der aus einer Kombination der Möglichkeiten besteht. Erholsamer weise verdammt die Autorin weder das eine – die Schulmedizin – noch das andere – die alternativmedizinischen Möglichkeiten.

Es sollte unbedingt am Beginn des Krebsweges und vor einer Therapieentscheidung gelesen werden, weil die hier gegebenen Informationen entscheidend sein können, ob und auch wie man den einen oder anderen Weg antritt.

Bereits im persönlichen Bericht, finden sich viele wertvolle Hinweise und Botschaften, von welchen ich die für mich Wesentlichsten beschreiben will.

Die aller wichtigste ist wohl folgende:

1. „Meine eigene Geschichte ist der beste Beweis dafür, dass Krebs heilbar ist.“

Wohlgemerkt handelte es sich um ein Morbus Hodgkin Lymphom in Stadium 4b, mit einer Überlebensprognose von 8 Wochen.

  1. Man braucht, um den Weg zu gehen, einen kundigen Begleiter, der gleichzeitig die Verantwortung ganz bei dem betroffenen Menschen lässt. Das hatte Miriam in ihrem homöopathischen Arzt.
  2. Beginne da, wo Du beginnen kannst, eigenständig. Das war bei Miriam ihre Kohl- Diät, die sie über lange Zeit aufrecht erhielt.
  3. Halte Dich fern von Menschen, welche ihr – unüberprüftes – Wissen ungefragt an Dich heran tragen! Halte Dich fern von Menschen, welche Dich mit mitleidigen Augen betrachten, die nicht an eine Heilung glauben und Dir mit Drohungen und moralischen Appellen („Bist ja Mutter von kleinen Kindern“) nahe treten!
  4. Orientiere Dich an Krebsgeschichten mit einem wirklichen Happy End!
  5. Bevor Du in einen diagnostischen, oft auch belastenden Prozess eintrittst, sei Dir bewusst, welchen Therapieweg Du auf der Basis dieser Diagnose einschlagen willst!
  6. Sei Dir Deines persönlichen Heilungsziels bewusst! Miriam wollte nicht einfach ein paar mehr Monate überleben, sie wollte wirklich gesund sein mit allem, was dazu gehört.
  7. Stell Dir die Frage, was Du von Deinem Leben wolltest und was Du gerne verwirklichen willst!
  8. Nimm die Diagnose wahr, nicht jedoch alles was dran hängt – Statistik, Stigma, Prognose!
  9. Forsche, forsche, forsche – mach´ Deinen Krebs zu Deinem Forschungsprojekt!
  10. Wähle Ärzte, mit welchen ein dialogischer Prozess stattfinden kann, die Dich würdigen in Deiner Expertise, in Deiner Gründlichkeit und dies nicht als nervende Lästigkeit abtun!
  11. Lege Deine Marschroute fest und bleibe ihr beharrlich treu!
  12. Untersuche Deine grundlegenden Überzeugungen zum Beispiel zum Krebs und zum Tod und korrigiere sie, wenn sie einer Heilung nicht förderlich sind!
  13. Nicht jeder Krebs muss eine psychische Ursache haben, lass´ Dich also nicht beirren, wenn es Dir gut geht in Deinem Leben, Du mit Deinem Mann und Deiner Familie glücklich bist, was nicht heißt, dass Du etwas verändern kannst im Sinne eines Dir gemäßen Lebens! Miriam hat Ihre Juristerei an den Nagel gehängt, und ist in ein weit entferntes Land gezogen, wo sie mit ihrem Pferd – wunschgemäß – über den Strand galoppieren kann und Bücher schreibt.
  14. Sei nicht zu zimperlich mit Dir selbst in den Anforderungen, z.B. der disziplinierten Einhaltung der Diät!

Im 2. Teil geht Miriam anhand von ausführlicher Dokumentation von Forschungen auf  sehr wesentliche Fragen ein – z.B. welche Wechselwirkungen sich aus der Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln, Vitaminen usw. mit einer Chemotherapie ergeben.

Sie geht weiters auf Nahrungsmittel und für Krebs spezifische Diäten,   wie die Budwig oder Gerson Diät ein, und wie sie eine heilsame Wirkung entfalten können.

In Bezug auf die Chemotherapie werden Tests für Tumorprofile vorgestellt, mit welchen man feststellen kann, welche im konkreten Fall überhaupt wirksam sein können.

Es werden die Nebenwirkungen ebenso beschrieben wie Möglichkeiten, sie gering zu halten. Alles sehr detailliert, gründlich und übersichtlich.

Es wird beschrieben, wie wesentlich ein basisches Milieu ist und was man dazu beitragen kann.

In diesem Sinne ist es auch ein Nachschlagwerk, in dem man sich immer wieder vertiefen und damit neu motivieren kann.

Also, ich bin voll begeistert, wie man wahrscheinlich schon festgestellt hat.

Ich möchte nur einen Aspekt erwähnen, der mir wichtig erscheint bei der Lektüre:

Auch wenn alles Sinn macht, was Miriam zu ihrer Heilung unternahm, es sind wohl fundierte Entscheidungen, die da getroffen wurden und das wird auch sehr schlüssig dargelegt, ist es dennoch ihr Weg. Jeder Krebs ist anders und vor allem jeder Mensch ist anders. Bei Miriam war der Krebs ein existentiell bedrohliches Geschehen – es ging ums Überleben. Da geht es nicht darum, ein bissl von dem und ein bissl von dem zu machen, sondern um radikale Maßnahmen.

Bei mir selbst handelte es sich um einen langsam wachsenden Tumor, ein In situ Carcinom. In meiner subjektiven Kranheitstherorie war das Krebsgeschehen ein Ausdruck der erbarmungslosen Härte gegen mich und meine Bedürfnisse. Jahrelang hielt ich mich an diverse, „gesunde“ Diäten und befolgte sie mit großer Strenge.

Für mich war die Krebsdiagnose ein Aufruf, mehr Milde und Mitgefühl im Umgang mit mir walten zu lassen, damit endlich Ausdehnung stattfinden kann. Eine weitere strikte Diät hätte mein Lebenslicht gehörig gedimmt und mich in ein lichtloses Verließ gebracht, weshalb zwar eine grundlegende Orientierung an einer gesunden Ernährungsweise – in meinem Fall die ayurvedische Ernährung – gut war, nicht jedoch eine radikale Einschränkung, wie sie Miriam vornahm.

Ich möchte dies zu bedenken geben, weil ich weiß, dass Menschen, die in einer Krebs-Not sind, sich allzu schnell einem fremden Weg anschließen, wenn er einmal zum Erfolg geführt hat – für jemandem in einer anderen Situation, mit anderen Voraussetzungen.  Oder wie Miriam selbst sagt: „Jeder Weg kann der richtige sein, wenn er selbstbestimmt und aus Überzeugung beschritten wird – und nicht aus Unwissenheit und Angst.“

Das Buch endet mit einer wunderschönen, märchenhaft anmutenden wahren Geschichte von einem Mann, der Heilung erfuhr, indem er sich von der Welt zurückzog, ein rhythmisches, immer gleich bleibendes Leben führte, indem er täglich literweise Säfte trank, viel lief und an seinem (Lebens-)Projekt arbeitete.

Wie das ganze Buch zeigt diese Geschichte, dass alles möglich ist – wenn wir die Verantwortung für unsere Heilung übernehmen, wenn wir beharrlich und treu unseren Heilungsweg gehen, und wenn wir uns nicht vom Außen und dem, was über den Krebs so gedacht wird, beirren lassen.

Das Buch ist ein Booster für Mut, Tatkraft, Ernsthaftigkeit, Genauigkeit und auch einer Prise Strenge, wie sie nur jemand äußern darf, der es mit einem derartigen Krebsgeschehen zu tun hatte.

Das Buch entfaltet so viel Kraft, weil es von einem wirklichen Krebsprofi geschrieben ist, von einer Frau, die weiß, wovon sie redet, weil sie es selbst erlebt hat und den  Weg gegangen ist. Es ist in diesem Sinne wirklich ein „verständnisvoller Ratgeber, geistiger Leitfaden und seelische Unterstützung. “

 

Danke liebe Miriam für dieses wertvolle Werk!

 

Vom Brot des Lebens….

Ich gebe es zu: ich bin sehr empfänglich für allerlei Gesundheitswissen.

So bin ich oftmaliger Gast von Online Kongressen zum Thema Ernährung, sei diese vegan, ketogen, Rohkost, Intervallfasten…

Und da erfahre ich vieles, was ich bislang noch nicht wusste und worauf frau achten sollte, wenn sie gesund bleiben oder werden will.

Viele dieser hier befragen ExpertInnen erläutern mit differenziertem Wissen, was zum Beispiel in der (Krebs-) Zelle vor sich geht, wenn man gewisse Nahrungsmittel zu sich nimmt oder weglässt. Das ist sehr beeindruckend.

Und so mach´ ich mich von dieser (einen!!) Sicht der Welt und des Lebens voll überzeugt alsbald ans Werk. Wie zuletzt nach einem wirklich profunden Vortrag über Gluten, das Klebereiweiß, das in nahezu allen Getreidesorten, vor allem im Weizen vorhanden ist.

Gluten macht das Brot oder Backwerk besser verarbeitbar und sorgt für einen größeren Ertrag.  Das sind Gründe, weshalb der Glutengehalt im normalen industriell verarbeiteten Getreide innerhalb der letzten Jahr-(zehnte) von unter 20 auf 80 % im Weizen gesteigert wurde.

Der hohe Gehalt wirkt sich nicht nur auf Zöliakie kranke Menschen aus, sondern führt zu Allergien und Unverträglichkeiten, auch solche, die wir nicht unmittelbar wahrnehmen, weil sie langsam verlaufen, z.B. als Entzündungen im Darm, die auch zum Phänomen des leaky gut führen.

Nun habe ich bei einer tollen Darmspezialistin Dr. Steinkellner vor einiger Zeit eine Stuhluntersuchung vornehmen lassen und aufgrund dieser erfahren, dass bei mir keine Gluten-Unverträglichkeit vorliegt. Das war für mich als Brotjunkie eine große Erleichterung.

Nein, ich möge es dennoch nicht im Übermaß konsumieren wegen der generell schädlichen Wirkung des hohen Glutengehalts. Das kann ich berücksichtigen, kein Problem!

Nun hörte ich jenen Vortrag, und ich hörte auch, dass man diese tieferen Prozesse einer Unverträglichkeit nur durch einen bestimmten, aufwendigen Bluttest vornehmen kann.

Und da schlägt dann bei mir die zu Extremen neigende Pitta-Struktur zu – fand ich doch alle Symptome in der Liste der Kriterien dieser sogenannten Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität. Sofort strich ich gleich mal alles glutenhaltige Getreide.

Sowieso kein Weißbrot mehr, aber auch kein Vollkorn-Roggen usw., alles wurde gestrichen und auf Amaranth, Quinoa, Reis, Mais umgestiegen.

Nie mehr – oder zumindest 2 Jahre lang.

Man könnte nun annehmen, dass die Symptome schon bald weniger wurden.

Dem ist aber nicht so, nach wie vor leide ich unter all diesen Symptomen. Darüber hinaus stellte ich eine innere Enge, eine Verschattung, eine Dimmung meines Lebenslichts und meiner Lebensfreude fest.

Nicht mal mehr….:-((

Und es reifte in mir der Gedanke – wie schon so oft – dass Gesundheit, meine Gesundheit nicht dadurch gefördert wird, dass ich mich (blind!) und radikal an Vorgaben halte, sondern dass ich das durchaus wertvolle Wissen zwar zur Verfügung habe und es mitbestimmend ist, was ich in welchem Maße zu mir nehme.

Dass es jedoch zu allererst darum geht, dass ich mit mir verbunden bleibe, meinem Körper Gehör schenke, wann er was will und braucht, und das in jedem Moment.

Dass ich mir folge.

So will ich mich neuerlich zurückerobern aus den Fängen der wissenschaftlich begründeten Gesundheits-Maßnahmen.

Will mich mir zurückgeben.

Sanftmütig will ich leben – mit mir und natürlich auch mit den Tieren und Pflanzen.

Achten will ich auf mich und das Ganze. Und derart mit mir in Fühlung, vertrauen, dass es schon richtig ist – im Sinne meiner ganzheitlichen Gesundheit – immer wieder auch ein gutes Brot zu essen, mit Bedacht zubereitet und aus wertvollem naturbelassenem Korn.

Schon merke ich, wie etwas aufgeht in mir und ein Samen an schöpferischem Tun-Wollen aufkeimt.

Der Satz „Life is bigger than you“, gesprochen von meinem lieben Körpertherapielehrer Michel Smith, kommt mir in den Sinn.

Dass das Leben größer ist als das, was ich zu mir nehme, selbst als der Umstand, ob ich im medizinisch-pathologischen Sinn gesund oder krank bin, und dass sich mein Leben weiterlebt über mein irdisches Sein hinaus.

Mich dessen zu erinnern, ist wahrlich heilsam.

P.S. Divine Perfection würde mein lieber Thomas Hübl sagen. Am Wochenende nach dem Blogbeitrag habe ich an einem Brotbackworkshop teilgenommen, veranstaltet vom ehemaligen Demeter-Bäcker Kaschik und seiner Frau Birgit Leitinger.

Neben einer Einführung ins Backen köstlicher Vollkornbrote und einem Ciabatta erfuhren wir viel über das Wesen des Korns, dass ein Roggen z.B. 1 Jahr auf dem Feld ist, dass Getreide im Unterschied zu Gräsern Tiefwurzler sind, dass sie 3 mal durchwärmt werden – von der Sonne, der Herzens-Arbeit des Bäckers und dem Ofen. Dass es darum geht, dass wir uns dem spezifischen Getreide anpassen. So ist es ein großer Unterschied, ob dieses im Schatten wächst oder unmittelbar der Sonne ausgesetzt ist.

Und dass der wesentliche Unterschied, ob ein Brot heilsam oder „kränkend“ ist, der ist, inwiefern wir dem Getreide in der Verarbeitung folgen und nicht umgekehrt, es unseren Produktions-steigernden Interventionen unterwerfen.

Dass es darum geht, dass wir dem Teig lauschen, wie das Herr Kaschik so liebevoll ausdrückte und ihn derart „bewirken“, wie wir ihn gehört haben. Derart verbunden kann das „Kulturgut Brot“ eigentlich nur heilsam sein!

P.P.S.: es war einfach zu verlockend – habe mich daher gleich mal übernommen mit dem Brotgenuss und wieder mal gelernt, dass ein Zuviel (auch an Gutem) niemals gut ist!

P.P.P.S: Die Brotbackkurse sind sehr zu empfehlen. Weitere Infos: www.kaschikdemeterbrot.at

Flat is beautiful

Ein paar Wochen nach meiner Brustkrebsoperation im Jahr 2018 habe ich, damals im Team der Österreichischen PsychologInnen am Frauenlauf teilgenommen. Hier habe ich, weil ziemlich untrainiert, im Schweiße meines Angesichts die Idee geboren, beim nächsten Mal ein Team zu gründen mit dem Titel „FlatIsBeautiful“.

Ich möchte damit ein Zeichen setzen, dass die Brust nicht darüber entscheidet, ob wir schön und weiblich sind. Dass wir vielmehr immer schön sind, ob unsere Brüste groß, klein, oder nur mehr innerlich vorhanden sind.

Wenn Ihr am 26.5.2019 beim Frauenlauf dabei sein, diese Botschaft mitteilen, und dem Team angehören wollt, dann gebt bitte bei der Anmeldung beim Punkt „Zusätzliche Informationen“ an, dass Ihr in einem Team mitlaufen wollt unter dem Teamnamen FlatIsBeautiful. Es muss genauso geschrieben werden. Alle Infos: https://www.oesterreichischer-frauenlauf.at/ 

Die Anmeldung beginnt am 2.3. 2019 und wie jedes Jahr wird es ziemlich bald ausgebucht sein. Ich laufe 5 km, man kann walken oder 10 km laufen. Es lohnt sich eine Stornoversicherung abzuschließen, die ist günstig und gut, wenn frau nicht sicher ist, ob sie teilnehmen kann.

Wenn Ihr dabei sein, oder in einer anderen Form an dem Projekt teilhaben möchtet, dann bitte mir eine email unter beawirth@yahoo.de schicken.

Ich habe vor, dass es Treffen gibt, und wir uns vielleicht auch eine Lauf-Coachin organisieren.

Außerdem möchte ich ein Leiberl designen lassen, wo vorne FlatIsBeautiful steht und hinten „Breast Cancer is not the End  – of Femininity“.

Für Ideen und Mitwirkung in jeglicher Form bin ich dankbar.

 

Die Entscheidung

Nach all dem anstrengendem Hin und Her, dem Für und Wider ist nun eine Entscheidung gefallen, die sich die letzten 4 Wochen gefestigt hat. Ja natürlich sind dazwischen kleine Schwenkbewegungen, aber bald einmal bin ich wieder in meiner Mitte und damit die Entscheidung:

Ja, ich lasse mir beide Brüste abnehmen. Dabei ist das Wort „abnehmen“ wichtig. Ich lasse mir meine beiden Brüste ab-nehmen.

Schon höre ich die (inneren) Stimmen: das ist doch kein Weg, da muss/könnte ich anders damit umgehen!

Und ja, auch ich weiß, dass diese Brust-Abnahme keine unbedingte Not-Wendigkeit ist, dass es bei meinem Stadium, wie übrigens in jedem Krebsstadium viele andere Heilungswege gibt.

Auch weiß ich natürlich, dass Krebs ein Ausdruck von etwas Dahinterliegendem, Ausdruck von Traumatisierung, von Undurchdrungenem,  Blockiertem sein kann. Und so könnte ich auch an dieser Ursachenbehandlung ansetzen, um Heilung zu erfahren.

Ja, es gäbe andere Wege: Achtsames Warten, Beobachten, mich ganz der Heilung zu widmen, zu entsäuern, zu entstressen, meine Nahrung von jeglichem krebsfördernden Zutaten zu befreien, – gar keinen Zucker, vielmehr gar kein oder minimalst dosierte Kohlenhydrate, jedes einzelne Glas Wein in dem Wissen eingenommen, dass es die Krebszellen befeuert und speist.

Auch würde ich natürlich Visualisierungen zur Gesundung der Zellen machen, wie ich es schon so oft mit meinen lieben Krebs-Schwestern in der Praxis machte.

All das könnte ich –  hab ich mir doch oftmals bewiesen, dass ich höchst diszipliniert ein strenges Regime durchziehen kann – teilweise über Jahrzehnte.

Und all das würde ich tun, und dann zu engmaschigen Kontrollen gehen, was bedeutet, mir die Brüste nicht nur einmal jährlich quetschen zu lassen, sondern halbjährlich immer mit einem (nicht sehr) aber doch ängstlichen Blick auf den Ultraschallbildschirm, ob meine Maßnahmen Erfolg zeigen, oder im Gegenteil die Herde größer wurden, und ich sodann neuerlich mit weitreichenden Entscheidungen befasst bin.

Ganz abgesehen von der Tatsache, dass ich fortgesetzt dem Druck von schulmedizinischer Seite ausgesetzt wäre, Hormonsupressiva einzunehmen, die mir, abgesehen von den nicht zu unterschätzenden potentiellen Nebenwirkungen, den letzten Rest von weiblichem „Sprit“ nehmen würden.

Ich habe sie schon beim 1. und 2. Krebs abgelehnt, und frau/man kann mir glauben, dass das nicht leicht ist, wird ein Hormonrezeptor positiver Tumor doch als Glücksfall angesehen, weil man davon ausgeht, dass man die Rezidivrate mit Hormonsupressiva deutlich vermindern kann.

Nein, das alles will ich nicht.

Ich will, dass mir beide Brüste abgenommen werden, in einer Sitzung. Nein diesmal nicht von meinem damals so fürsorglichen und liebevoll praktizierenden Chirurgen, sondern von einer Frau, die kompetent und offen all meine Fragen beantwortete, und die mich sicherlich im Bewusstheit meines Frauseins und der Ästhetik operieren wird.

Und nein, ich werde mir auch keinen Brustaufbau machen und auch keine Implantate einsetzen lassen. Werde sodann flach sein, mit dem spielerischen Frei-Raum eines größeren oder kleineren Fake Dekolletés.

Und auch, wenn mir bei der konkreten Vorstellung der Dimension eines derartigen Eingriffs, die Vorstellung des Akts der Operation und der doch längerdauernden Folgen (Schmerz, Narbenbildung, Sichtbarkeit….) doch etwas unbehaglich zumute wird, so ist die Tat-Sache, dass es so geschieht, eine immense Erleichterung, und da meine ich nicht nur die Befreiung von Krebs.

Schon sehe ich mich leichtfüßig durch ein mir gemäßes Leben hüpfen, wie jener Pinguin, https://www.facebook.com/EdinburghZoo/videos/10155906184747243/, der mich immer und immer wieder erheitert.

Über den Segen des achtsamen Essens

Der Tisch – ein Tischtuch am Boden mit vielen mitgebrachten Essensgaben – war reich und schön gedeckt. Und wir drum herum, eingestimmt in unsere inneren Nahrungsbedürfnisse – was ist es jetzt wirklich, was ich essen möchte – begannen wir am Tag der ganzheitlichen Gesundheit im Tzg www.tzg.at mit der Essmeditation.

Das ist eine Meditationsform, die ich im Rahmen meiner Zen-buddhistischen Praxis kennen gelernt habe. Ich kann mich noch gut an das erste Mal erinnern, wo ich sie praktiziert habe, im Jahre 2004 in Scheibbs auf einem Retreat. Und ich kann mich noch gut an meine Reaktionen erinnern auf den besonderen Ablauf.

Alles fand in Stille statt, schon beim Zubereiten der Mahlzeit sollte man nicht sprechen, die Teller mit möglichst wenig Geräusch auf die Tische stellen. Alles sehr bewusst und achtsam.

Dann galt es, sich am großen Buffet zu bedienen, eine nach der anderen. Und ich, die eine der Letzten war, bekam es mit der Angst zu tun – „Wird von dem, was ich so gerne möchte, wonach es mich gelüstet hoffentlich noch was übrig bleiben?“. So ist es, wenn man seinen Emotionen und Gedanken Gehör schenkt. Wir können spüren, was wirklich in uns lebt, die Angst zu verhungern, dass mir etwas weg genommen wird, dass nicht genug übrig bleibt, alles, was unter das Wort „Futterneid“ gefasst ist, wurde damals ganz laut.

Und dann die Essmeditation:  mit Dankbarkeit alles würdigen, was dazu beigetragen hat, dass es hier auf unserem Tisch ist – die Sonne, die Luft, das Wasser, die Erde, aber auch alle hilfreichen Hände, die geholfen haben.

Und dann zu essen beginnen – auch das still, ohne miteinander zu sprechen. Die Nahrung sehen und riechen, die Gabel, den Löffel, das Messer und die Schale wieder nieder legen, nachdem ich einen Bissen genommen habe – 50 mal kauen – „das klingt ja schrecklich, wie soll ich das schaffen?“

Oder aber immer wieder zum Geschmack, zum Kauen zurück kehren, sich mit der Nahrung verbinden, sie wirklich zu sich nehmen.

Das eröffnet einen großen Raum. Bei mir und auch bei vielen, mit welchen ich die Essmeditation geteilt habe, ist ein großes Glück spürbar, über den Wohlgeschmack und die Verschiedenheit in den Qualitäten. Und eine große Dankbarkeit über den Reichtum des Nahrungsangebots, der in vielen Teilen der Welt ganz und gar nicht selbstverständlich ist.

Das achtsame Essen hat eine vielfältige Wirkung: Da die Verdauung  ja bereits im Mund beginnt, wird sie durch das langsame, bedächtige, gründliche Kauen gefördert. Sie kann wirklich aufgeschlossen werden und muss daher nicht in ganzen Stücken in den Magen gelangen.

Auch wird der Geschmack deutlicher. Ich habe erst durch das achtsame Essen gemerkt, wie oft mir etwas zu salzig, zu sauer, zu scharf, zu süß ist, und wie oft ich durch das schnelle Runterschlucken vermeide, das zu spüren, weil es für mich unangenehm ist. Und ich konnte bemerken, dass am ehesten mittlere Geschmäcker für mich wohlschmeckend und bekömmlich sind.

Auch ist es meine Erfahrung, dass Nahrung, die gut ist, durch das Kauen immer besser wird. Aus lerntheoretischen Untersuchungen weiß man, dass Zucker, wie zum Beispiel in Milchschokoladen, zwar zunächst gut schmeckt, dann aber ziemlich schnell einen negativen Nachgeschmack bekommt, weshalb man schnell einmal zum nächsten Bissen greift, um den negativen Geschmack zu tilgen.

Die Erfahrung über das, was sich im achtsamen Essen als gut und bekömmlich erweist, hat sodann eine leitende Wirkung für die Auswahl beim nächsten Hunger.

Essmeditieren hat außerdem eine beruhigende Wirkung. Die Nahrungsaufnahme gibt uns drei Mal am Tag die Möglichkeit uns zu sammeln, den Trubel der Welt außen vor zu lassen, zu uns zu kommen, und das beruhigt. Ganz einfach.

Oftmals wurde auch berichtet, dass man/frau bereits nach einigen Bissen satt war, und eigentlich nicht mehr Essen gebraucht war. Das wirkliche Genießen und Schmecken ohne Ablenkung, ohne Weiterdenken, beziehungsweise ein immer wieder Zurückkehren zu dem, was ich jetzt tue, nämlich essen, lässt uns von Wenigem satt sein, auch weil wir das Sättigungsgefühl erst dann spüren können.

Ich habe außerdem bemerkt, dass ich, wenn ich mir treu bleibe, und wenn ich mir und meinem Organismus in seinen Bedürfnissen Rechnung trage, indem ich nur das zu mir nehme, was jetzt wirklich dran ist – nein nicht auch noch die köstlich aussehende Mangocreme, den Kuchen, das Sandwich  –   hat es mein Körper nicht damit zu tun, mit dem Zuviel oder Falschem fertig zu werden. Ich fühle mich damit bekräftigt in mir selbst, und mein Selbst-Bewusstsein im Wortsinn wird gestärkt. Hab ich mich doch nicht verführen lassen und mich damit außer mich gebracht.

So – wirklich genährt und zufrieden kann ich den nächsten guten Lebens-Schritt tun.

Lesetipps:

Jan Chozen Bays: Achtsam essen.

Aivanhov, Omraam: Yoga der Ernährung.

Thich Nhat Hanh, Lilian Cheung: Achtsam essen und achtsam leben: Der buddhistische Weg zum gesunden Gewicht.

Schilling, Jürgen. Kau Dich gesund!

 

Über-Gewicht

Es zählt wohl zu den häufigsten Neujahrsvorsätzen, ein paar Kilos zu verlieren.

Auch ist das bisweilen notwendig, weil Übergewicht gesundheitlich belastend sein kann, und bei einigen Krebsarten zu den Risikofaktoren zählt.

Viele Menschen versuchen mit Diäten ihre überflüssigen Kilos loszuwerden. Und oftmals sind diese Kilos bald wieder da, oder noch mehr.

Für mich ist Übergewicht die Folge davon,  dass ich zum Beispiel Dinge esse, die ich eigentlich jetzt gar nicht will – z.B. weil in der Weihnachtszeit alle Vanillekipferl essen,  dass ich also wo mitmache, unbewusst, weil alle das jetzt so tun. Es entsteht da, wo ich Alkohol trinke, weil man zu einem guten Abendessen in einem Restaurant Alkohol trinkt, anstelle des köstlichen alkoholfreien Cocktails. Also dann, wenn ich einer Idee und nicht einem organismischen Bedürfnis folge.

Aber Übergewicht ist für mich auch eine Folge davon, dass ich  mir grausliche Filme ansehe, wo wehrlose Menschen festgehalten und gequält werden von unbarmherzigen Menschen.  Und zwar sowohl im tatsächlichen Sinne – Untersuchungen bestätigen, dass längeres Fernsehen, vor allem, wenn man spannungsreiche Filme schaut, dick macht. Aber auch im energetischen Sinne, dass wir –  so empfinde ich das – eine natürliche Abwehr gegen Grausamkeit und dagegen haben, dass Menschen oder Tieren Gewalt angetan wird. Diese Abwehr bewirkt ein Entgegenhalten und verhindert damit den freien Fluss der Energie. Das ist und verursacht alles Über-Gewicht. Zuviel von jetzt für mich Falschem, Unbekömmlichem, Unverdaulichem, Unverträglichem.

Für mich gilt es in diesem Sinne vom Man zum Ich zu erschlanken, indem ich mich, meinen Körper frage, was ich jetzt wirklich will.

Und zwar auf jeder Ebene –  auf der Ebene des Essens und Trinkens ebenso wie der sozialen Kontakte, welche mich nicht nähren, wo ich meine, aushalten zu müssen, dass jemand eine Bestätigung von mir will, und ich nicht wage, sie ihm zu verweigern, obwohl ich ganz und gar nicht mit dem Gesagten übereinstimme. Dann wenn ich mir endlose Klagen anhöre, weil ich nicht unhöflich sein will und es nicht wage, die andere Person auf ihre Verantwortung für dieses ihr Leben hinweise.

Wenn ich Ja zu etwas sage, wo mein ganzer Organismus Nein sagt. Wenn ich  dieses Nein ersticke in einem Wust von Rechtfertigung – man muss die Menschen nehmen so wie sie sind, oder noch gefinkelter, aus einem spirituellen Eck, die anderen sind nur unser Spiegel, dann halte ich den Atem an, schlucke all das Wider runter, und das ist dann Schlacke, Stagnation und fest.

So vieles macht also Über-Gewicht. Auch wenn ich etwas zusage, wo ich schon beim Aussprechen weiß, dass ich es nicht will. Wo ich mich nicht gleich dem Unangenehmen stelle, und es dadurch über Tage und Wochen und vielleicht Monate mit mir rumschleppe. Dann ist das Über-Gewicht.

Man sagt Übergewicht ist eine Frage der Energiebilanz zwischen Aufnahme und Abgabe, ausgedrückt in Kalorien.

Für mich ist Übergewicht ein Ausdruck einer energetischen Stagnation, eines Zuviel von Unbekömmlichem, Falschem (in dem Sinne, dass es jetzt für mich nicht stimmt) in jederlei Hinsicht. Es ist eine Folge von Unbewusstheit, dass ich ohne zu spüren, zu schmecken, zu fühlen mir einfach irgendwas „reinziehe“.

Es ist aber auch eine Folge von Unausgedrücktem, Unterdrücktem, gesellschaftlichen Tabus, von Unfreiheit. Dann fließt es nicht mehr in meinem Organismus, der Atem flach befeuert nicht die Verdauung, es bleibt eine Schicht unergriffen von meinem lebendigen Sein.

Es funktioniert meiner Ansicht nach nicht, mich noch mehr zu kasteien, mir noch mehr zu verbieten, z.B. verbissen eine Sportart auszuüben, nicht aus Freude sondern aufgrund von  Vernunftgründen.

Vielmehr geht es darum, zu schauen, wonach es mich jetzt wirklich verlangt, was mein Organismus, oder wie ich es einmal in einem Artikel genannt habe, meine Seele wirklich begrüßt. Mich aber auch zu fragen, was ich jetzt sagen und ausdrücken und tun und verändern will.

Und es wäre im Sinne einer Krebsprophylaxe förderlich, dass wir einander ermutigen, diese unbequemen, aber auch schönen Wahrheiten („Wow, Du siehst gut aus, ich mag es, wie Du sprichst, ich danke Dir für das, was Du in die Welt gibst…“) zu schenken.

Und dann, wenn ich in einer Art Verliebtheitsgefühl bin, verliebt ins Leben, dann beginnt es zu fließen, der ganze Körper ist ergriffen und durchdrungen von dem, was Wilhelm Reich Strömen nennt.

Und schon purzeln die Kilos jeglicher Art.

Über das Müssen, Dürfen und Wollen – Teil 2: Das Dürfen

„Mögen täten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.“ Karl Valentin

Ist das Müssen für mich im Erleben mit einem Druck von oben, einer Verengung, einer Kontraktion, einem Kleinerwerden verbunden, so erlebe ich im  Dürfen eine Weitung, eine Öffnung, ein heilsames Aufatmen, letztlich eine große Befreiung.

Dürfen eröffnet das Feld von Möglichkeiten –  alles wird weit, vor mir liegen all die Schätze der Welt und des Universums.

Oftmals haben Menschen, welche an Krebs erkranken schon lange nichts mehr dürfen, waren ganz im Müssen. Pflichtbewusst erfüllen wir die an uns herangetragenen oder verinnerlichten Ansprüche, gehen einer Arbeit nach, die uns schon lange nicht mehr erfreut oder leben mit Menschen, die uns nicht gut tun, die uns nicht wahrnehmen.

Dann kommt die Diagnose, der Einbruch in das existentielle Fundament und plötzlich geht es nicht mehr um das Erfüllen von Ansprüchen, sondern um mich. Krebs gibt Erlaubnis, ich darf mich um mich kümmern, zum Beispiel endlich meinen Bedürfnissen nach Erholung und Ruhe, nach Selbstverwirklichung nachgehen – alles, was lange nicht mal denkbar war, ist auf einmal selbstverständlich – „Schau jetzt mal ganz auf Dich, ganz klar, dass das jetzt notwendig ist.“

Ohne Dürfen, ohne die radikale Erlaubnis, alles tun zu dürfen, wirklich alles, kein Lebens- und Genussmittel, das verpönt ist, alle Schätze der Welt vor uns ausgebreitet und uns zur Verfügung, kein Tabu, alles gut – erst auf dieser Basis können wir eine wirkliche Wahl treffen.

Tun wir etwas, weil wir es müssen, so ist oftmals ein in der Zukunft liegendes Ziel leitend – gesünder werden, besser auszusehen, sich Ruhm und Anerkennung erwerben, von sich sagen zu können, dass ich ein guter Mensch bin und so weiter.

Mit der radikalen Erlaubnis, indem wir uns gestatten alles zu dürfen, bringen wir uns un-mittel-bar ins Jetzt. Und damit in den Erfahrungsraum gegenüber dem Erfüllungsraum.

Indem wir zum Beispiel laufen gehen, um schlanker oder fitter zu werden, geht es vor allem um die Erfüllung einer Vorgabe – zum Beispiel mindestens eine halbe Stunde im Stück laufen. Wenn wir jedoch – jenseits von dem, was wir lesen oder hören, dem nachgehen, wonach uns ist und uns das erlauben, z.B. einfach eine Runde spazieren zu gehen oder immer wieder gehen und dann ein Stück laufen und wieder gehen und in Fühlung mit unseren Impulsen sind, so ist es der Moment, den wir genießen. Wir brauchen uns nicht danach auf die Schulter zu klopfen und den Wert aus der Tapferkeit, Überwindung, oder dass wir den inneren Schweinehund (was für ein Wort!) bezwungen haben, beziehen.

Es gilt zunächst uns von all den Konzepten und wissenschaftlich verankerten Vorgaben zu bereinigen und alles zu gestatten, das Schokolade-Essen genauso wie das Zigarettenrauchen – ja auch das!, das Alkoholtrinken genauso wie das faul – nein besser gesagt bequem –  am Sofa liegen. Dann erst können wir eine Erfahrung damit machen.

Bei allem, was wir nicht dürfen, bei allem, was wir müssen, schalten wir – so ist meine Erfahrung – das Bewusstsein ab. Entweder weil wir das, was wir glauben zu müssen nicht wollen und es damit auch nicht bewusst erleben können/wollen sondern nur absolvieren, oder aber, weil wir das, was wir nicht dürfen,  eigentlich ja gar nicht tun – schnell noch eine Schokolade bewusstlos in den Mund geschoben, mit dem richtigen Vorsatz für Morgen oder Montag.

Das Negative, Ausschließende hat offenbar keine wirklich förderliche Wirkung, was die nachhaltige Veränderung von Verhaltensweisen betrifft. Das zeigt sich am Effekt der grauslichen Bildern auf den Zigarettenpackungen, welchen zum Trotz dennoch die Anzahl der Raucher gestiegen ist.

Der kluge buddhistische Mönch Bhante Seelawansa meinte damals, als es nur schriftliche – ebenso unwirksame – Warnungen auf den Päckchen gab, dass folgender Aufdruck effizienter wäre:  „Rauchen Sie, aber rauchen Sie achtsam!“

Wenn wir bewusst etwas tun, dann merken wir, was wir tun, wir fühlen die Wirkung, die es auf uns und unseren Organismus hat. Wir können zum Beispiel bemerken, wie der Rauch sich in der Mundhöhle, im Rachen, in der Luftröhre und auch in der Lunge anfühlt, wir können erfahren, wie wir uns nachher fühlen und diese Erfahrung kann ein Korrektiv sein.

Erst auf der Basis, die nichts ausklammert, nichts tabuisiert, nichts verpönt und verurteilt, kann eine freie Wahl stattfinden.

Und es eröffnet sich die Frage: Ich darf, aber will ich denn?

Über das Müssen, Dürfen und Wollen

Teil 1 Das Müssen

„Du musst besser auf Dich schauen, Du musst Dich mehr lieben,  gesund essen, Sport betreiben, keinen Alkohol trinken, genügend Schlaf haben, alten Groll loslassen, verzeihen, in Frieden sein , Dich selbst verwirklichen, Dein Leben leben, wissen, was Du wirklich willst, positiv denken, Vertrauen haben, zuversichtlich sein, an die Heilung glauben….!“

All diese Sätze bekommen wir  – oft ungefragt – zu hören, wenn wir an Krebs erkrankt sind oder ihn verhindern wollen.

Die Welt ist voll von derartigen Ansichten, was gut und was schlecht ist, was krank macht und was gesund erhält oder heilt.

Ich bitte die Leser, sich die oben genannten Sätze einen Augenblick zu vergegenwärtigen und sie in ihrer Wirkung auf sich wahr zunehmen.

In mir kann ich bei all diesem Müssen eine Verengung spüren, ein ganzkörperliches Zusammenziehen, eine angsterfüllte Tönung, und gleichzeitig ein braves, artiges Erfüllen wollen, will ich doch gesund bleiben und einen Beitrag dazu leisten.

Ja das mach ich – 3 mal mindestens pro Woche Sport, wenig Kohlenhydrate, schon gar nicht das böse Weißmehl und den schlimmen Zucker, keinen Alkohol, am besten warm essen – das sagt die traditionell chinesische Medizin, und das klingt ja auch sehr logisch …

Ja das mach ich. Schon geht´s mir besser für einen Augenblick – bin ich doch mit diesen Gedanken an das Vorhaben in einer konfliktfreien Zone.

Ja das mach ich – nicht gleich jetzt sondern nach den Ferien, nach dem nächsten Geburtstagsfest, am 1. Jänner nächsten Jahres, oder beim nächsten abnehmenden Mond.

Der kluge, witzige Michael Musalek, Leiter des Anton Proksch Instituts in Kalksburg sagte einmal in einem Radiogespräch angefragt auf die weit verbreitete Praxis von Neujahrsvorsätzen: „Nehmen Sie sich nichts vor, was Sie sich vornehmen, wollen Sie nicht, sonst würden Sie es sogleich tun.“

Ja so ist das. Wenn ich mir etwas vornehme, dann lehne ich das, was ich jetzt tue, ab, weil es – so sagt man – schlecht ist. So ist es mittlerweile common sense, dass es ungünstig ist, am Abend Kohlenhydrate zu essen,  das Essen kann nicht mehr verdaut werden, und das ist schlecht ,und dick wird man auch.

Wenn wir diese Konzepte unreflektiert in uns rein lassen, in unseren Geist, dann erzeugen wir einen Konflikt, einen Konflikt zwischen einem gewohnheitsbedingten Bedürfnis z.B. sich am Abend  noch mit etwas Süßem oder mit Brot oder Nudeln zu verwöhnen und zu beruhigen einerseits und andererseits diesem – wissenschaftlich begründeten ? Konzept, das besagt, dass Kohlenhydrate essen schlecht ist.

Meiner Ansicht nach ist gerade dieser Konflikt das krankmachende, er erzeugt eine permanente Spannung, die sehr viel Energie in Anspruch nimmt und bis in die Zellen hineinwirkt.

Anders ist es, wenn ich diese Gesundheitsmaßnahmen, die durchaus ihre Berechtigung haben, ein-sehen kann – zutiefst verstehen kann, warum dies oder das sinnvoll ist. Dieses Verstehen kann einen Beitrag zur Veränderung meiner vielleicht tatsächlich ungesunden Gewohnheitsmuster leisten.

Auf dem Boden des Verstehens kann ein Annehmen stattfinden, das nicht von einem Müssen geprägt ist sondern von einem bewusstseinsmäßigen Bejahen. Diese tiefe Bejahung ist auf einer höheren Ebene jenseits der Dualität von Gut und Schlecht.

Es geschieht damit eine Öffnung für eine neue Erfahrung und das ist immer freudvoll.

Ja das mach ich. Gleich jetzt. Da freu ich mich drauf, Da kann ich endlich aus den alten Mustern, die mich träge und müde gemacht haben raus, kann mich erfrischen mit Neuem, Unbekannten und kann mich erfahren in einer nie gekannten Weise.