Die Diagnose Krebs ist zu allererst für den Betroffenen und seine Nächsten ein großer Schock. Er erschüttert vieles, was als selbstverständlich erachtet wurde. Da eine Krebs Diagnose zu Unrecht mit dem (baldigen)Tod in Verbindung gebracht wird, wird sie als unmittelbar lebensbedrohlich angesehen, obwohl sie das zumeist nicht ist. Aus diesem Schock heraus und der Angst aber auch aufgrund des Drucks von außen werden Therapieschritte gewählt und angetreten, obwohl die Person noch gar nicht wieder „bei Sinnen“ ist. Wie wissenschaftliche Untersuchungen beweisen können, hat ein Schock eine ungünstige Wirkung auf das Immunsystem. Die die körperliche und seelische Kraft fordernden Therapien benötigen jedoch eine gute Ausstattung, was den Körper aber auch das Psychische betrifft.
Ich habe aus eigener Erfahrung und in der Begleitung von Krebskranken erkannt, dass sich rund um die Diagnose hinter dem Schock eine wissende Lücke auftut, ein Bereich, wo der Mensch Zugang zu einem Wissen hat, das ihm die nächsten guten, förderlichen Schritte erkennen lässt.