Diagnose Krebs – Über Spontanheilungen und die Selbstheilungskräfte des Menschen

Von Spontanheilungen wird dann gesprochen, wenn „der Krebs innerhalb  eines kurzen Zeitraums völlig verschwindet, Spontanremission bedeutet, dass sich die Krankheit innerhalb eines bestimmten Zeitraums für mindestens drei Monate messbar zurückbildet“. (Walter Weber in seinem Buch Hoffnung bei Krebs, S. 102 – siehe Buchtipps).

Spontanheilungen geschehen öfter als man denkt. Weber, der in seiner 40-jährigen onkologischen Tätigkeit an die 5000 Krebspatienten begleitet hat, spricht von deutlich mehr als 100 Patienten, an welchen er eine Spontanheilung bzw. eine -remission beobachten konnte. Das wäre ein Verhältnis von 1: 50 gegenüber einem üblicherweise angegebenen Verhältnis von 1: 10000.

Spontanheilungen gelten also als selten und auch als exotisch, auf wundersame Weise zustande gekommen. In Wahrheit ist es so, dass wir alle Zellen in uns tragen, deren Teilungsverhalten wie das einer Krebszelle funktioniert, allerdings werden die nicht beachtet, weil die körpereigene Abwehr damit fertig wird. So zeigten sich in systematischen  Obduktionen von Männern, dass bei 70-80% aller Verstorbenen ein Prostatakarzinom entdeckt wurde aber nur bei 3-4% war dieser Krebs für den Tod verantwortlich. (Angaben: in Langbein, Weißbuch Heilung – siehe Buchtipps).

Zumeist können sich diese Selbstheilungsprozesse allerdings nicht entfalten, weil einerseits durch Screening Untersuchungen bei Brustkrebs und darauffolgender Diagnose die Patientin sofort in eine Behandlungsmaschinerie gelangt – ein Spontanheilungsprozess also nicht stattfinden kann – oder sich dieser verweigert, dann jedoch auch aus der Beobachtungsstatistik heraus fällt.

Im oben genannten Buch von Langbein wird auch eine Studie in Dänemark zitiert, wo bereits in einem Teil des Landes in den 1990 Jahren mit Mammographie-Reihenuntersuchungen begonnen wurden, im Rest des Landes  nicht.  In der Vergleichsuntersuchung zeigte sich, dass im Beobachtungszeitraum von 17 Jahren bloß ein Rückgang der Sterblichkeit bei Frauen im Alter von 55-74 Jahren von 1 % in den Sreening Gebieten gegenüber dem Rest des Landes zu beobachten war. Dem steht gegenüber, dass in den untersuchten Gebieten bei 30% mehr Frauen eine Brustkrebsdiagnose gestellt wurde, sie also überdiagnostiziert sind. Langbein interpretiert das Ergebnis folgendermaßen: „Bei etwa einem Drittel der betroffenen Frauen sind die Selbstheilungskräfte stark genug, um ein Frühstadium des Brustkrebses wieder zum Verschwinden zu bringen. Aber diese werden nach dem Screening genauso mit Operation, Strahlentherapie und/oder Hormonen behandelt wie die anderen. Denn welche Frauen trotz dieser Krebsdiagnose wieder gesund geworden wären, lässt sich nicht sagen – ihre veränderten Zellen sahen genauso aus wie jene, die vom Immunsystem nicht mehr besiegt werden konnten.“

Spontanheilungen sind ein gutes Beispiel für die Macht des Geistes über die Materie. Dispenza schreibt in seinem Buch „Du bist das Placebo“ (siehe Buchtipps), dass die Menschen mit einem günstigen und ungewöhnlichen Krankheitsverlauf die Diagnose zwar wahrnehmen, aber ihr nicht die von der Schulmedizin gegebene Bedeutung – z.B. im Bezug auf eine Überlebensdauer geben.

Für viele Menschen kommt die Diagnose allerdings einem Todesurteil gleich, auch weil Mitteilungen über die Prognose – noch dazu wenn sie ohne Mitgefühl als nüchterne Daten vermittelt werden  – als allgemein gültige Wahrheit gelten und nicht darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Statistik letztendlich nichts über das Schicksal des Einzelnen aussagt. Das hat eine  im wahrsten Sinne des Wortes ungeheure Wirkung auf die geistige Verfassung eines Menschen im Sinne von Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht.

Der Geist, unsere Überzeugungen, unsere Zuversicht und Hoffnung hat seinerseits weitreichende Konsequenzen was physiologische Stressreaktionen betrifft und auch auf unser Immunsystem.

Eine zuversichtliche geistige Verfassung, ein starkes Immunsystem und darauf fußend umsichtige Handlungen werden jedoch gebraucht,  damit sich der Tumor  nicht weiter ausbreitet, und er sogar wie von selbst verschwinden kann.

Es wäre in diesem Sinne notwendig, eine Krebsdiagnose so zu vermitteln, dass sie auch in all der Bedrohung einen Hoffnungsanker gibt, die Selbstwirksamkeit in den Blick rückt und die Menschen ermutigt,  in die bei Spontanheilungen aktivierten  Heilungskräfte  zu vertrauen .

Diagnose Krebs – Vom Überleben zum Leben

Und dann steht sie da, die Frage nach dem Weiter – Leben, dann nachdem die Therapien überstanden sind, die Symptome der Krankheit verschwunden und man aus  dem Eingebundensein in die medizinische Welt wieder in die eigene Lebensrealität eintritt. Dann steht sie da: was jetzt? was soll, mag ich ändern in meinem Leben, habe eine zweite Chance bekommen, die muss ich ja jetzt wohl nützen. Viele Wege liegen vor mir: die Ernährung, Sport, Gewohnheiten wie Rauchen, Trinken, der Umgang mit meinen Nächsten, Freunden, gehe ich in meinen Beruf zurück, was muss ich da ändern, dass es mich nicht neuerlich über-/oder unterfordert…Und mehr noch hinter all dem die Frage nach einem sinnvollen, erfüllenden Leben.

Viele von uns hören bereits als Kind, dass Ideen von einem selbstverwirklichenden Leben, so es nicht ein einträglicher, viel Geld verheißender Job ist, verrückt sind, oder wie Andre Heller in dem wunderbaren Gespräch mit Pachl-Eberharter  “ Vom Nährwert der Kreativität“ (Sendung am 2.8.2015 auf Ö1, bis zum 9.8.2015 zum Nachhören) sagt, dass wir nicht sein dürfen, was wir sind, sondern nur das, wo man sich im Leben leichter durchschlängelt.

Und so beginnen wir ein Leben zu führen, welches keinen Sinn macht, uns nicht interessiert, uns nicht an-spricht. Wir verlieren den Kontakt zu unserer Lebensmelodie – wie Le Shan in dem wunderbaren Buch „Diagnose Krebs – Wendepunkt und Neubeginn“ (siehe Buchtipps) schreibt. Bekräftigt durch die in der Welt so fest verankerte Meinung, dass wir keinen Anspruch auf den vollen Lebens-Genuss haben, auf Erfüllung, Angehobensein, schöpferisches Sein, wird es stumm in uns, wir überleben. Und dann die Krankheit, der Einbruch in diese feste undurchdringliche Struktur – und da tut sich eine Lücke auf, ein Einblick in eine andere Wirklichkeit – und diese „Brunnengrabung zu dieser Bibliothek des Wissens, die in uns ist“ (Heller ebda) wird möglich. So war meine Erfahrung. Ich kam in Verbindung mit dem, was Andre Heller das „göttliche, hohe, tiefe, weite Wissen der Kinder“ bezeichnet. Sehnsucht und Heimweh sind die begleitenden Gefühle. Heimweh nach mir selbst, die ich größer bin als die irdische Verkörperung, die in Verbindung ist mit dem Himmlischen.  Dann bin ich in meiner „Heimatschwingung“ (Andre Heller ebda), und diese mir ureigenste Schwingung  ist attraktiv, spricht andere Menschen an, die sich ihrerseits in ihrer Schwingung angeklungen fühlen- und dann, wenn ich zutiefst ich selbst, authentisch bin,  bin ich wirk-sam.

Und diese Schwingung ist nicht im Außen, nicht im Denken zu finden, weshalb man nicht verbissen suchen muss, was das Erfüllende sein kann – sie ist immer da, wenn ich jenseits vom Denken mit mir in Verbindung bin, wie ein Geschenk, besonders dann, wenn ich grade nichts will.

Es ist da, wenn ich mich mit meinem Atem verbinde, wenn ich mich öffne für das Jetzt, ganz einfach, den Blick hebe, die Bäume wahrnehme, einem Kind, das mir in der U-Bahn gegenübersitzt in die Augen  sehe. Sie kann da sein, wenn ich die Wäsche aufhänge, mich am Duft erfreue, ohne dabei an all die Dinge zu denken, welche ich heute noch zu tun habe.

Einfach Da-Sein.

Dann der nächste gute Schritt, aus mir heraus.

Jetzt.