Ein Brüste-Liebhab-Rezept

Zeit meines Lebens als Frau hab´ ich es schwer gehabt mit meinen Brüsten, hab´ sie nur schwer annehmen können, nicht weil sie nicht schön waren, sondern weil sie mich zu sehr exponiert, zu sehr ausgesetzt haben – den begehrlichen Blicken, den An-Griffen.

Dann bei meiner dritten Brustkrebsdiagnose, habe ich entschieden, mich von ihnen zu trennen, sie mir abnehmen zu lassen.

Auch wenn ich es nicht bereue, denke ich, dass es einen Weg gibt, sie zu heil-igen und damit dem Krebs vorzubeugen, beziehungsweise ihn wieder auszuladen, wenn er schon zu Dir gekommen ist.

Deshalb mein heutiges Busen-Liebhab–Rezept mit 6 Zutaten für ein heilsames Leben mit unseren Brüsten (besonders für Frauen, die wie ich eine schwierige Beziehung zu ihren Brüsten haben):  

  1. Geh´ mit Deinen Brüsten in Kontakt – schau´ sie an, berühre sie, streichle sie, verwöhne sie mit einem duftenden Balsam, einem Puder.

Sprich mit ihnen – frag´ sie, was sie brauchen.

Frag´ sie nach ihrem Glück und ihrem Leid, ihrer Geschichte,

Freunde Dich mit ihnen an – Tag für Tag.

  • Gib´ ihnen Halt durch Deine Hände – halte sie hoch, trage sie.

Unterstütze sie – vor allem wenn sie größer sind – mit einem angenehmen, bügellosen BH, in schönen Farben, einem anschmiegsamen Natur-Stoff, wo nichts drückt und schneidet. Das nimmt Dir und ihnen die Last ab, und sie können dadurch einfach sein und sich vertrauensvoll hingeben an den äußeren Halt, umschmiegt von einem zarten, wohligen Stoff.

 Mit Schönheit gewürdigt.

  • Sei in Fühlung mit Deinen Brüsten, kehre die innere Bewegung vom energetischen Rückzug zur Präsenz um.

Da bin ich  –  ganz so, wie ich bin – eine wunderschöne Frau mit zwei schönen Brüsten.

  • Brüste wollen keinen Hormon Überschuss. Deshalb reduziere Produkte von Tieren (aus Hochzuchtsanstalten), die ja alle vollgepumpt sind davon.

Bevorzuge Gemüse, viel Grün, viel Erdnahes wie Wurzelgemüse und Vollkorngetreide wie Hirse, Reis, Quinoa, … Das stärkt die Mitte und fördert, so es basisch ist, die Abwärtsbewegung im Körper. Dann kann sich Dein Körper entspannen.

  • Entspanne Dich, leg´ Dich hin, die Hände auf die Brust gelegt, bergend, summe vor Dich hin, wie eine Mama, die ihr Kind beruhigt.
  • Lasse die Nacht Nacht sein, verdunkle Dein Zimmer. Vertiefe Dich aber auch immer wieder in das Dunkel Deiner Seele, in Deine Wildheit, in das Abgründige. Verweigere Dich dem Mainstream, dass es vor allem darum geht, im Scheinwerferlicht, im Außen zu sein.

  • Sticke, stricke, töpfere, bereite Deine Nahrung selbst zu. Das stärkt die Hestia, die Göttin des Herdes, die so ganz mit sich zufrieden, sich ausschließlich dem Innen-Sein widmet.

Noch mehr Zutaten findest Du im wunderbaren Buch: Brustgesundheit – Brustkrebs von Susun Weed. https://krebscoaching.org/buchempfehlungen/bucher/ Hier finden sich auch immer wieder sehr berührende gechannelte Texte, in denen die GroßMütter sprechen.

Zum Beispiel 2 für mich sehr berührende Stellen:

„Wir sind die Alten GroßMütter. Wir sprechen für die Dunkelheit. Wir sprechen für das Chaos. Wir sprechen für den weiten Spielraum, die Kanten. Wir sind hier, um dir zu helfen, deiner leidenschaftlichen, wilden, exzentrischen Natur zuzuhören. Um dir zu helfen, deine Dunkelheit, deine Lockerheit, deine Zeitlosigkeit, deine ungeformten Kanten zu nähren.“

„Die Kraft unserer Brüste ist die Kraft jeder Frau. So wie unsere Brüste Leben bedeuten, so bedeutet die Brust einer jeden Frau Leben. Auch du, EnkelTochter: Deiner Brüste-Kraft ist die Kraft des Lebens. Deine Brüste sind heilig.“

Das Leben – ein Wunder

„Become aware of the blood running through your veins. Your heart beating.

Feel!”

Ein kleiner Satz, gesprochen von Wim Hof in einer seiner geführten Atemübungen, hat mich berührt und aufgeweckt.

Vielleicht, so denke ich, hatte ich zum 1. Mal einen wirklich spürbaren Kontakt zu dem Wunder-Werk meines Körpers.

Sekunde für Sekunde greifen Prozesse ineinander, werden Substanzen verdaut, zerlegt, an den richtigen Ort gebracht, Enzyme zur Verfügung gestellt, Atem in Energie verwandelt, Zellen wachsen und sterben gelassen.

Der Körper atmet, er baut auf und ab, und alles in vollkommener Abstimmung.

Er kümmert sich um Wunden und dann auch um die Narben.

Und er heilt und heilt und heilt.

Wie von selbst, ohne mein bewusstes Zutun, tut er das Alles für mich – mein lieber Körper.

Heute vor 36 Jahren hat sich ein großes Wunder ereignet.

Meine Tochter kam zur Welt.

Zuhause im Dachgeschoß unserer Wohnung, ohne medizinische Eingriffe, ganz einfach bahnte sich ihr durchsetzungskräftiges Köpfchen seinen Weg in die Welt.

Dann war sie da, an einem dieser sonnigen Frühherbsttage wie heute.

Ein vollständiger Mensch.

Schon atmete sie, schon schaute sie, schon trank sie die von meiner Brust zur Verfügung gestellte Milch – auch so ein Wunder!

Schon schlief sie, schon schrie sie, schon musste ich Windeln wechseln und schon wuchs sie.

Von Tag zu Tag mehr, bis sie saß, stand und mir in die Arme lief, zu plappern begann, genau wusste, was sie essen – eine Zeitlang nur Erbsen und danach ein Schoko-Eis und trinken – ausschließlich Wasser – wollte.

Bald war er da der erste Schultag. Sie wurde zur Frau, zur Erwachsenen mit allem was dazu gehört, zog in die Welt und ist zu einer wunderschönen, weisen, jungen Frau herangewachsen.

Und auch das ist ein Wunder – sie zu sehen, in dem, wo sie uns ähnelt und in ihrem doch so ganz Eigenen, Neuen, Anderen.

Ein Wunder das Alles, ein Wunder, an das mein Verstand nicht heranreicht.

So lass´ ich lieber meinen verehrten Rilke sprechen.

Mandelbäume in Blüte

                                                                        Die Mandelbäume in Blüte: alles, was wir hier

                                                                       leisten können, ist sich ohne Rest erkennen in der irdischen Erscheinung.

Unendlich staun ich euch an, ihr Seligen, euer Benehmen,

wir ihr die schwindliche Zier traget in ewigem Sinn.

Ach wers verstünde zu blühn: dem wär das Herz

                                                                       über alle

schwachen Gefahren hinaus und in der großen getrost.

Happy Birthday liebste Lisa1

Mutter-Tag – der 2. ohne sie

Schön Schön Danke Danke Ich hab´ Euch lieb

Das waren die letzten Worte meiner Mutter.

Am 28.4. 2022 starb sie.

Anlässlich ihres Todestages habe ich mir nochmal Bilder von ihr herausgesucht.

Ich habe ihre vielen Gesichter gesehen und sie in einem Album gewürdigt – ein wunderschönes Album, das meine Freundin Manou Pusker https://mediumandhealercollege.com/author/manougardner/ selbst fertigte. Danke Du Liebe!

Ich habe kleine Texte verfasst, die ich dann in kleine rosa Kuverts tat – rosa, die Lieblingsfarbe meiner Mutter.

Es sind Texte über ihre Schönheit, ihr Künstlerin – Sein, ihre Gabe, das ganze Leben wie das Wetter zu sehen – mal schönes, mal schlechtes Wetter, schönes Wetter ist besser als schlechtes Wetter, so einfach.

Auch über mein Bedauern habe ich geschrieben, darüber, dass ich sie zu Lebzeiten so wenig wahrnehmen konnte, in dem, wer sie aller war.

Davon handeln diese Zeilen:

Danke Danke Ich hab´ Dich lieb

Ich habe sie vermisst, meine Mutter, oder wie es im Englischen heißt, I missed her. Ich habe sie versäumt, verfehlt.

Zu eng war mein Blick auf das Negative.

Konnte sie nicht sehen – in ihrer Schönheit, in ihrem Aufgewecktsein, ihrem jugendlichen Charme, auch in ihrer Liebe.

In den letzten Stunden ihres Lebens konnte ich sie sehen – endlich.

In ihrer Unschuld, ihrer Liebe, ihrem tiefen Wissen, in ihrem Verbundensein mit Gott, in ihrer Freude auf das, was auf sie zukommt und in ihrem Licht.

Ich spür´ ein Bedauern, dass ich nicht bei ihr war bei ihrem letzten Atemzug. Sie hat uns erkannt bis zuletzt, sich angekrallt an uns, genickt, wissend, dass sie uns verlassen wird, verlassen muss.

Dankbar war sie. Über Alles.

Und schrecklich war der Abtransport ins Heim, der Abschied, der keiner war, die Katzen, die zurück blieben, das letzte Mal duschen, einpacken.

Ein Koffer voll Leben.

Nur ein Koffer.

Liebe Mama, ich sehe Dich.

Ich freu mich über Dich.

Ich bin dankbar für Dich und uns.

Und lieb hab´ ich Dich auch.

Muttertag

Heute ist Muttertag, Der Erste ohne meine Mutter.

Irgendwie fehlt sie mir, meine Mutter. Eigenartig.

Dachte ich doch, dass ich bloß eine riesige Entlastung spüren werde und die jahrelange Bürde von meinen Schultern fällt.

Musste mich gestern nicht testen lassen, um sie im Heim zu besuchen, musste mir nicht überlegen, was sie freuen würde, und was nicht zu wertvoll ist, damit es eine Chance gibt, dass sie sich längere Zeit dran freuen kann – so Einiges ist nämlich leider verschwunden.

Werde keine Bauchschmerzen bei der Anfahrt in´s Heim haben, und keine Angst, wie ich sie heute antreffen werde.

Da gab es so einige Möglichkeiten:

  • Beste Option: Meine Mutter freut sich wie ein Kind, strahlt über das ganze Gesicht, und teilt allen Umsitzenden mit, dass ich ihre Tochter bin, also die eine Tochter. Das wissen sie bereits, also diejenigen, die nicht nur mehr vor sich hinstarren, sondern die eine kurze Abwechslung begrüßen. Sogleich steht sie auf, auch wenn der Kaffee noch nicht ausgetrunken und der Kuchen nicht aufgegessen ist. Sie entschuldigt sich bei den Kolleginnen – so nennt sie ihre Leidensgenossinnen im Heim – und schon packt sie ihren Mercedes (den Rollator), um schnellen Schrittes wegzukommen. Dann sitzen wir im Kaffehaus – sehr nett – meistens will sie Alkohol, weil sie ja im Heim keinen bekomme, „Nein, Mama, Du kannst jeden Abend ein Glas Wein oder Bier haben, wenn Du magst, Du musst nicht nur Himbeerwasser trinken.“ Ah so, das wusste sie nicht. Ganz erstaunt schaut sie aus ihrem lieben Kindergesicht. Sie greift nach meiner Hand, das ist mir ein bisschen unangenehm, aber natürlich kann ich sie nicht sofort zurückziehen. Einmal sagt sie, nachdem sie sehr lange die Hand meines Mannes hält, entschuldigend, dass sie das bei mir auch tun würde, aber ich hätte sie ja leider weggezogen. Wenn ich daran denke, spüre ich einen Stich im Herzen. Sie trinkt nicht aus, das Sektglas steht vor ihr und wird warm. Dann, wenn ich mich nach einer guten Stunde ans Gehen mache, wird sie es schnell und mit großer Verkutzgefahr austrinken, wenn ich es nicht schon getan habe – halbheimlich – hat ja keinen Sinn, dass der hier verkommt. Das ist die gute Option.
  • Option 2: Meine Mutter sitzt versunken in die „Heute“ Lektüre am Tisch, sie schweigt, wie auch sonst niemand spricht – trostlos ist das. Ich begrüße sie, diesmal kein Lächeln nur ein angefressenes „dass Du kommst“ – zwischen den Zeilen „endlich“, das sei unerträglich hier, keiner spricht ein Wort, furchtbar das alles. Das stimmt. Augenblicklich bekomme ich ein schlechtes Gewissen, hab ich sie doch ins Heim „gesteckt“. Je nach Wachheitsgrad kontere ich entweder sofort mit einer blöden Bemerkung oder ich bin milde gestimmt und das Blatt kann sich nochmal wenden. Wenn es gut ausgeht, gehen wir ins Kaffeehaus. Heute bestellt sie sich 3 große Eiskugeln – Vorsicht große Anpatzgefahr! Wir machen vielleicht ein paar von den Hausübungen, die meine Schwester für die Woche zusammengestellt hat und wahrscheinlich wird sie wieder sagen, „Heute weiß ich gar nichts.“ – flehentlich, dass ich ablassen soll mit meinen ehrgeizigem Unterfangen, sie geistig fit zu halten.
  • Option 3: Meine Mama ist zu schwach, um aus dem Sessel aufzustehen, das alarmiert mich „Oh Gott, bald wird sie überhaupt nur mehr im Bett liegen, warum verdammt nochmal bekommt sie keine Physio, warum übt sie nicht selbständig, damit sie nicht abbaut.“ Wenn ich nicht an mich halte, erwecke ich sogleich die Physiotherapeutin in mir und rege an, dass sie gleich nochmal aufsteht und sich hinsetzt, um die Muskulatur zu trainieren. Im Nachhinein betrachtet sind all diese Initiativen irgendwie peinlich.

Beim letzten Besuch war sie in ihrem Zimmer, in einem bequemen Sessel, liebevoll in Decken gehüllt.

Und endlich fiel jeder Anspruch ab und ich konnte einfach mit ihr sein – Einatmen – Ausatmen, einander in die Augen sehen, halten und lieb haben.

Heute ist Muttertag.

Der Erste ohne meine Mutter.

Du fehlst mir, Mama, auch wenn ich glaube zu wissen, dass es für uns beide besser ist, dass Du da bist, wo Du jetzt bist.