Alles gut!
Diese zwei Worte verbindet man nicht unbedingt mit einer Krebserkrankung.
Da scheint gar nichts gut.
Nein, vielmehr ist nichts mehr, wie es war.
Das Vertrauen in meinen Körper und das Leben ist erschüttert, der Blick angstvoll auf eine ungewisse Zukunft gerichtet.
Gleichzeitig wird durch diesen Ein-Schnitt der horizontale Weg von der Vergangenheit zur Zukunft mit einer nicht wahrgenommenen Gegenwart unterbrochen.
Und ich bin plötzlich ganz da.
Wie auch immer ….
Im Erleben des Schocks, der Überwältigung durch meine Gefühle, aber auch mit dem Wissen, dass ich mehr bin als mein Körper, meine Rollen, meine Angst und Schwäche.
Aus diesem Gegenwärtig sein im Jetzt tut sich ein Wissensraum auf.
Und ich kann erfahren, dass jenseits aller Vorstellung über meine Zukunft, dem Ausgang meiner Krankheit aber auch aller Ideen, warum ich krank geworden bin, ich einfach jetzt bin.
Und da ist es still und gut.
Still und gut und ohne Wollen und Abwehren und ohne Angst.
Hier gilt es zu verweilen, auszurasten, einfach zu sein.
Und dann taucht eine Gewissheit auf, was zu tun ist.
Ja genau das, zweifelsfrei, eindeutig weiß ich, welcher der nächste gute Schritt ist.
So ist das Vertrauen im Jetzt gebor(g)en.
Und bei all der Endlichkeit, die uns im Leben mit Krebs so bewusst wird, eröffnet dieses „stimmige Jetzt“ ein zeitloses Fenster, in welchem die zeitliche Grenze unbedeutend wird.
Und da ist alles gut.
Sowieso.