Nein, kein roher Apfel jetzt, mag er noch so gesund sein.
Vielleicht etwas Warmes oder etwa gar nichts?
Nein, nicht hinausgehen jetzt, auch wenn ein strahlend schöner Tag ruft.
Mich hinlegen, hier auf mein rotes Sofa – am hell-lichten Tag.
Nein, keine Nachrichten hören und auch keine Freundin anrufen.
Einfach still sein.
Vor einem Jahr habe ich mit einer Blogserie zum Thema „Vom Müssen, Dürfen, Wollen“ (https://krebscoaching.org/2016/10/; https://krebscoaching.org/2016/11/13/ueber-das-muessen-duerfen-und-wollen-teil-2-das-duerfen/) begonnen.
Es hat eine Zeit gebraucht, um zum Wollen zu kommen. Nun ist er da. Frisch, ohne lange dran zu basteln, entstand er aus meinen Morgenseiten.
Einfach so.
Wollen, wie ich es meine, ist frei und bedürfnisnah. So sind auch die sogenannten höheren Bedürfnisse, wie die in der Maslow´schen Bedürfnishierarchie genannten Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung und Transzendenz, meinem Verständnis nach, in enger Verbindung mit dem Organismus.
Sie entspringen nicht leibfernen oder vielleicht sogar leibfeindlichen Ideen bestimmter Lebens- und Gesundheitspraktiken, weil ich mich dann als ein besserer und an seiner Gesundheit engagierter Mensch fühlen darf.
Nein, wirkliches Wollen entspringt einer tiefen organismischen Quelle.
Ganz natürlich.
Ich muss mir nichts vornehmen – dass ich z.B. jetzt wirklich endlich mit etwas „Gesundem“ beginne. Ich mache es oder auch nicht. Keine Auflagen. Zuerst Aufräumen in meinem Inneren, Bereinigen von (selbst) auferlegten Ideen, Konzepten, was gut, richtig und gesund ist.
Re-Set.
Natürlich ist es hin und wieder oder öfter mal so, dass wir uns den Zugang zu unseren organismischen Bedürfnissen im Wortsinn ver-baut haben. Weil ich zum Beispiel über lange Zeit verklebende und den Körper irritierende Nahrungsmittel zu mir genommen habe, oder weil ich mich schon von früh morgens, gleich nach dem Aufwachen mit (Internet-)nachrichten füttere.
Dann kann eine Bereinigung anstehen. Auch dieses Bedürfnis entsteht aus einer vitalen Erkenntnis.
Oh ja, da freu ich mich, weil ich sogleich spüren kann, dass ich meinen Körper damit entlaste. Da freu ich mich, wenn ich merke, wie sich eine Zuckerkarenz auf meine Wachheit, mein Wohlbefinden auswirkt. Und ich wieder frei bin – mich an Bewegung zu freuen, am Tanzen, Yoga und was immer mich beglückt.
Dann hab ich den organismischen Faden aufgegriffen, hab mich erneut eingeklinkt in den Strom des Lebens.
Und dann weiß ich, was jetzt dran ist, und das wird sich rhythmisch immer wieder verändern – nein, heute nicht laufen, weil ich mehr kontinuierliche Erdnähe brauche, heute vielleicht walken, wo ich in aller Ruhe herum schauen kann, atmen oder einfach spazieren gehen.
So können wir täglich die Re-Set-Taste drücken und von Neuem spüren, was dran ist.
Für mich sind hier die Tagesanfänge bedeutsam – mir Zeit zu lassen, in der Welt anzukommen, in den Tag hinein zu gleiten.
Ganz wichtig ist für mich dabei, abzuwarten, wann sich wirklich Hunger meldet – (das ist bei mir zum Beispiel erst nach einigen Stunden nach dem Aufwachen). Dann ist es gut, dem Rechnung zu tragen, und nicht meinen Magen gleich nach dem Aufstehen zu füllen, auch wenn das von verschiedenen Ernährungswissenschaften propagiert wird.
Nur dann, wenn ich wirklich Hunger habe, kann ich, oder vielmehr mein Organismus, nämlich spüren, was wirklich gut ist, zu mir zu nehmen. Wenn ich hier genau bin – ist es heute ein warmes Porridge, eine Schnitte Brot, ein Smoothie oder Obst, dann steht der Tag auf einem guten Fundament. Dann bin ich nicht von vornherein belastet und in einer „organismischen Schräglage“.
Über meine Aufrichtung kann ich mich sodann von himmlischen Inspirationen speisen lassen, gehe gut gegründet auf der Erde meinen Tages-Weg und bin, da ich ja nicht mit dem Verdauen von schwer oder gänzlich Unverdaulichem beschäftigt bin, offen für das, was zu tun ist, und was von den anderen zu mir kommt.
Ja So Ist Es. Und das ist dann wahrlich ein gutes, freudvolles Leben.